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Aktuelles zum Thema Funktionelle Medizin

  • AutorenbildSonja Speck

Schätzungsweise 20-25% der Deutschen leidet unter dem sogenannten Reizdarm-Syndrom (RDS). Die Diagnose wird nach der S3 Leitlinie gestellt:

  1. die darmbezogenen Beschwerden, wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Krämpfe, liegen mehr wie 3 Monate vor

  2. die Lebensqualität des Patienten wird dadurch beeinträchtigt

  3. es liegen keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen vor - d.h. es liegt keine andere Erkrankung vor, die diese Symptome auslöst

Mögliche Ursachen eines "Reizdarms":

  • Störung der Darmflora - also ein Ungleichgewicht der den Darm besiedelnde Bakterien, z.B. eine vermehrte Fäulnis- und eine verminderte Säuerungsflora

  • Verdauungsinsuffizienzen, z.B. durch eine Mangel an Verdauungsenzymen oder an Gallensäure

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten

  • Nahrungsmittelallergien

  • Leaky gut, d.h. eine nicht gewünschte Durchlässigkeit der Darmwand durch geschädigte Darmschleimhautzellen

  • Darmschleimhautentzündungen

  • Darminfektionen

  • Motilitätsstörungen

  • psychische Faktoren

Diagnose:

Einen Großteil dieser möglichen Ursachen kann man durch eine Stuhlanalyse erkennen.

Hier wird die Bakterien Zusammensetzung der Dünn- und Dickdarmflora untersucht, spezifische Marker bestimmt, die eine Entzündung oder Insuffizienz der Darmschleimhautzellen anzeigen und Verdauungsrückstände wie Zucker, Fett, Eiweiße nachgewiesen, die Rückschlüsse auf die Funktion der Bauchspeicheldrüse, des Magens und der Leber schließen lassen.

Außerdem gibt ein Ernährungsprotokoll über 1-2 Wochen u.U. guten Aufschluss darüber, ob und wie eine Ernährungsumstellung die Therapie unterstützen kann.

Bei Interesse und für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung

kontakt@naturheilpraxis-sonjaspeck.com

www.naturheilpraxis-sonjaspeck.com



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  • AutorenbildSonja Speck

....darüber gibt es schon einige Studien.

Protonenpumpenhemmer (PPI) werden vor Allem bei magensäurebedingten Beschwerden eingesetzt.

Der Wirkmechanismus liegt in einer Blockade der Belegzellen in der Magenschleimhaut die für die Bildung der Magensäure zuständig sind. Bei einem Zuviel an Magensäure kann das für einen vorübergehenden Zeitraum sinnvoll sein. Aber bei längerem Gebrauch kann es zu diversen Folgeerscheinungen kommen, die die Gesundheit beeinträchtigen. Zum einen wird Magensäure benötigt um das eiweißspaltende Enzym - Pepsin - im Magen zu aktivieren. Die Enzyme der Bauchspeicheldrüse, die in den Dünndarm zur Verdauung gelangen, schaffen keine komplette Aufspaltung in Peptide und Aminosäuren, sodass diese dann über die Darmschleimhaut in die Blutbahn gelangen können. Das teilweise unverdaute Eiweiß "füttert" die proteolytischen Darmbakterien, was wiederum zu einer Überwucherung dieser führen kann. Häufig geht das mit einer Verminderung der Säuerungsflora einher. Der Ph-Wert verschiebt sich in den basischen Bereich, wodurch die Funktionalität der nahrungsaufspaltenden Enzyme beeinträchtigt wird. Es kann zur Bildung von verschiedenen Stoffwechselprodukten, wie Skatole, Ammoniak und Cadaverin, kommen, was zu einer Belastung der Leber und zu einem Überangebot an Histamin führen kann.

Die Magensäure, die mit der Nahrung in den Darm gelangt, sorgt zusätzlich für die nötige Säure im Darm.

Des weiteren bildet die Magensäure die sogenannte Magenbarriere. Diese schützt aktiv das Darmmikrobiom vor der Ansiedlung von pathogenen Keimen aus der Nahrung oder auch aus der Mundflora, dadurch, dass sie durch die Säure zerstört werden. Eingewanderte Keime können im Darm zu Dysbiosen und Darminfekten führen.

Das sind nur einige Folgen einer Therapie mit Protonenpumpenhemmern.

Daher sollte der Einsatz immer nur kurzfristig erfolgen (so steht es auch in der Packungsbeilage). Risiken und Nutzen sollten sorgfältig abgewogen werden. Und bringt die Einnahme der PPI nicht den gewünschten Effekt, sollte man bedenken, dass auch zu wenig Magensäure ähnliche bis identische Symptome verursachen kann......

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33327006/

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  • AutorenbildSonja Speck

Der gesunde Mensch ist eine Summierung von unzähligen fein aufeinander abgestimmten biochemischen Stoffwechselprozessen. Hierfür ist es notwendig, dass Nährstoffe von außen zugeführt werden.

Einfach gesagt funktioniert unser Organismus durch Aufbau (anabol) und Abbau (katabol) von Biomasse, Regulierung und Gleichgewicht innerhalb der Prozesse und Entsorgung von schädlichen Stoffwechselprodukten. Die biochemischen Wechselwirkungen im Organismus sind sehr komplex und jede Abweichung und Störung der genau aufeinander abgestimmten Vorgänge kann zu gesundheitlichen Problemen führen.


Einige Faktoren die sich auf unsere Nährstoffversorgung auswirken


1. Die Ernährung

Mal abgesehen davon, ob unsere Böden und Pflanzen noch ausreichend Vitamine und Mineralien beinhalten (Stichwort Selenmangelböden gemäß der ETH Zürich, Monokulturen, Pestizideinsatz), sind "bis zu 70% der Nahrungsmittel, die wir heute verzehren industriell verarbeitet, raffiniert, gekocht und enthalten Zusatz- und Konservierungsmittel. Der weit verbreitete Konsum von ballaststoffarmen Backwaren, Süßigkeiten, Weißmehlprodukten, Softdrinks und Alkohol...führt zu einer hohen glykämischen Belastung und fördert Störungen des Blutzuckerstoffwechsels" (Uwe Gröber, Mikronährstoffe).

Ein Ungleichgewicht an Omega 6 und Omega 3 Fetten und eine vermehrte Aufnahme von Transfetten fördert entzündliche Prozesse im Körper, die Stoffwechselprozesse blockieren und Nährstoffdefizite begünstigen.


2. Kinder- und Jugendliche

Gerade im Wachstumsprozess ist eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen für den Körper essentiell. Der Knochenwachstum, die Ausbildung der Drüsen, die Hormonproduktion, die Reifung des Gehirns, die Ausreifung des Immunsystems, Konzentration und Lernen benötigt viele Mineralien, Vitamine, gute Eiweiße und Fette.

Aber gerade in diesem Alter ist die Ernährung oft nicht so optimal. Bevorzugt werden Fastfood, highcarb Lebensmittel und Zucker. Die Kinder sind oft den ganzen Tag in der Schule und das Mensa-Essen und/oder auch das Schulbrot decken kaum den tgl. Bedarf.


3. Berufstätige

Ebenso wie unsere Kinder sind auch wir Erwachsenen mitunter lange aus dem Haus. Ein stressiger Arbeitsalltag, wenige oder nicht regemäßige Pausen, Zeitmangel und Erschöpfung nach dem Arbeitstag, erschweren die Handhabung einer vollwertigen Ernährung.

Zudem wirkt sich Stress und schlechter Schlaf belastend und zehrend auf unseren Stoffwechsel aus.


4. Ältere Menschen

Vor allem ältere Menschen laufen Gefahr einen Nährstoffdefizit zu erfahren:

Im alternden Organismus kommt es zu vielfältig physiologischen Veränderungen in Geweben und Organen, um so wichtiger ist hier eine ausgeglichen Ernährung

Aber viele Ältere sind alleinstehend, kochen nicht gerne für sich alleine und/oder die finanziellen Mittel für einen vollwertigen Einkauf sind begrenzt. Die Versorgung in Pflege- und Altersheimen ist auch meist unzureichend. Nährstoffarme, industriell verarbeitete Speisen, kaum Ballaststoffe und eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr fördern den Alterungsprozess und v.a. den geistigen Abbau.


5. Rauchen und Alkohol

Der regelmäßige Konsum von Alkohol führt zu Störungen des Stoffwechsels. Grundsätzlich wird Alkohol vom Organismus als Gift eingestuft, auch wenn manche Bestandteile, wie z.B. Resveratrol im Rotwein, wertvoll für die Gesundheit sind. Der Abbau von Alkohol hat für den Körper oberste Priorität. Andere Prozesse, wie die Verwertung der Glukose werden dafür tatsächlich hinten angestellt.

Zum Abbau von Alkohol werden vermehrt Nährstoffe benötigt, die dann wiederum für andere Prozesse nicht zur Verfügung stehen. Aber Alkohol fördert auch die vermehrte Ausscheidung von Magnesium, Phosphat, Kalium und Zink.

Das Rauchen führt zu einer vermehrten Bildung von oxidativem Stress, das heißt die entstanden freien Radikale müssen durch Antioxidanzien neutralisiert werden, sonst kommt es zur Schädigung von Zellen.


6. Einnahme von Arzneimitteln

Bei der Einnahme von Arzneimittel kommt es nicht selten zu Neben- und Wechselwirkungen, z. B. wenn es den gleichen Stoffwechselweg hat wie eine andere Substanz. Dadurch kann es zu einem erhöhten Bedarf an Nährstoffen, einer verminderten Verfügbarkeit und zum Funktionsverlust einzelner Substanzen kommen. Auch der Abbau der Arzneimittel über die Leber erfordert vermehrt Mineralien und Vitamine, wie z.B. Selen und B-Vitamine.

Ein gutes Beispiel für Arzneimittel als Mikronährstoffräuber sind Schmerzmittel wie Aspirin oder Paracetamol. Die Wirkung basiert auf einer Hemmung des Schmerzbotenstoffs Prostaglandin. Prostaglandin bewirkt aber auch die Schleimbildung im Magen zum Schutz der Magenwand und der darin befindlichen Zellen. Wird die Magenwand nicht ausreichend durch Schleim geschützt kommt es zu Entzündungen und zur Beeinträchtigung der in der Schleimhaut befindlichen Zellen:

* die Hauptzellen bilden zu wenig von dem eiweißabbauenden Enzym Pepsin -> Es kommt zu Verdauungsstörungen im Darm und zur Entzündung der Darmwand, wodurch die Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung behindert wird

* die Belegzellen bilden nicht genügend Intrinsic Faktor, dieser ist aber unerlässlich für die Aufnahme von Vitamin B 12 -> es kommt u.a. zu neurologischen Störungen und zur Immunschwäche.


Mikronährstoffmedizin in der Prävention

Die Mikronährstoffmedizin kann auch als Präventivmedizin bezeichnet werden. Sie hilft Nährstoffdefizite auszugleichen bevor es zu einer Erkrankung kommt. Sie kann zur Steigerung des individuellen Wohlbefindens führen - mehr Energie, mehr Kraft, ein starkes Immunsystem, erholsamer Schlaf, Glücksgefühle etc.


Wie wird eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen gewährleistet?

- naturbelassene, unbehandelte, ausgewogenen Ernährung

- Stress vermeiden bzw. für einen Ausgleich sorgen

- Bewegung an der frischen Luft

- guter und erholsamer Schlaf

- soziale Kontakte


Wie werden Nährstoffmängel festgestellt?

Es gibt ein sehr breites Spektrum an möglichen Laboranalysen im Blut, Urin, Stuhl und Speichel, die die Versorgung und auch die Funktionsfähigkeit der einzelnen Organe und Stoffwechselprozesse belegen.

Anhand dieser kann dann ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet werden um die entsprechenden Defizite auszugleichen.


Als Fazit ein Zitat von Prof. Dr. Linus Pauling, einer der Urväter der Mikronährstoffmedizin:

" .....Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch die Veränderung der Konzentrationen von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind."



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