Infektanfälligkeit gerade im Winter kann Ausdruck eines Nährstoffmangels sein.
Unsere Immunzellen sind auf eine gute Versorgung mit verschiedenen Nährstoffen angewiesen. Sowohl für die erste Immunabwehr an unseren Schleimhäuten wie auch für die spezifische Abwehr im Gewebe und die Regenerationsfähigkeit nach einem Infekt sind verschiedene Nährstoffe unabdingbar.
Die wichtigsten Nährstoffe im Überblick:
Vitamin D
Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts weisen 61,5 % der Erwachsenen einen Vitamin D Spiegel von unter 50 nmol/l, 30,2 % liegen sogar ständig unter 30 nmol/l.
Die optimale Versorgung liegt bei 80-160 nmol/l (lt. Dr. Gröber "Mikronährstoffe")
Vitamin D unterstützt sowohl das unspezifische wie auch das spezifische Immunsystem. Es hemmt die Bildung entzündungshemmender Botenstoffe und
moduliert die T-Lymphozyten, d.h. es gleicht eine überschießende Immunantwort aus.
Vitamin C
Vitamin C ist ein essentielles Vitamin, d.h. der Körper kann es nicht selbst herstellen und er kann es auch nicht wirklich speichern.
Vitamin C ist zuständig für die Stimulation der Immunzellen, für die ihrer
Verlängerung der Funktionsdauer und schützt sie vor oxidativem Stress.
Es gibt eine interessante Untersuchung zu der Wirkung von Vitamin C auf unser Immunsystem, bei der 168 Probanden über 60 Wintertage täglich 1 g Vitamin C oder Placebo bekamen. In der Verumgruppe kam es im Vergleich zu Placebo zu signifikant weniger Erkältungen (–26 %) und signifikant weniger Krankheitstagen (–44 %) [1].
Um eine immunstimulierende Wirkung zu erreichen sollte mind. 1 g Vitamin C über den Tag verteilt eingenommen werden.
Vitamin A
Vitamin A ist kein so prominenter Nährstoff in Bezug auf das Immunsystem wie die beiden vorangegangenen Nährstoffe. Es ist tatsächlich aber mindestens genauso wichtig.
Es wirkt v.a. in den Schleimhäuten , die ja die erste Abwehrbarriere für Bakterien, Viren und Parasiten darstellt. Des weitern ist Vitamin A an der Produktion von Antikörpern, an der Aktivierung von Makrophagen (die "Aufräumer" des Immunsystems), Natürlichen Killerzellen und Lymphozyten beteiligt. Das sind nur einige Funktionen von Vitamin A.
Vitamin A selbst ist nicht in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Aber die Vorstufen - die Carotinoide. Am Bekanntesten ist hier das Betacarotin. Diese Provitamine werden im Körper zu dem funktionellen Vitamin A umgewandelt.
Leider sind genetisch bedingte Umwandlungsstörungen keine Seltenheit, weswegen es auch bei ausreichender Zufuhr von Carotinoiden über die Nahrung zu einem Vitamin A Mangel kommen kann. Bei spezifischen Symptome sollte das Vitamin A mittels einer Blutanalyse bestimmt werden um einen Mangel zu erkennen und entsprechend beheben zu können.
Zink
Zink unterstützt die Erregerabwehr an den Schleimhäuten, in der zellulären Abwehr und bei der Bildung von Antikörpern. Bei einem Zinkmangel reduziert sich die Aktivität der Abwehrzellen und es kommt zur vermehrten Produktion entzündungsfördernder Mediatoren. Dadurch erhöht sich die Infektanfälligkeit und die Schleimhautdicke v.a. in der Lunge nimmt ab.
Magnesium
Magnesium übt eine wichtige Funktion in der Immunabwehr aus. Forscher am Universitätsspital in Basel haben entdeckt, dass T-Zellen infizierte Zellen nur in magnesiumreicher Umgebung wirksam eliminieren können. Konkret spielt Magnesium eine Rolle für die Funktion eines Oberflächenproteins der T-Zellen namens LFA-1
Selen
Selen unterstützt das spezifische und unspezifische Immunsystem.
Aktiviert die zytotoxischen T-Zellen und die Bildung von Antikörpern. Wirkt ausgleichend auf die Immunantwort der T Helferzellen.
In jedem Fall empfiehlt sie zur Infektprophylaxe eine Laboruntersuchung der o.g. Nährstoffe um dann die Defizite mit Supplementen gezielt auszugleichen. Dafür wenden Sie sich gerne an Ihren Therapeuten oder Arzt.
Auch in meiner Praxis gibt es die Möglichkeit präventive Laboruntersuchungen durchzuführen. Schauen Sie hierfür auf meine Homepage unter Prävention & Ernährung.
[1] Van Straten M, Josling P. Preventing the common cold with a vitamin C supplement: A double-blind, placebo-controlled survey. Advances in Natural Therapy. 2002 19