Mikroplastik im Körper – die unsichtbare Gefahr für unsere Gesundheit!
- Sonja Speck
- 28. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – ob Verpackungen, Kleidung oder Haushaltsgegenstände. Doch was viele nicht wissen: Plastik zerfällt mit der Zeit in winzige Teilchen. Diese nennt man Mikroplastik (kleiner als 5 mm) oder sogar Nanoplastik (noch kleiner, unter 1 µm).
Und genau diese Partikel sind längst nicht nur ein Umweltproblem!
Neue Studien zeigen: Mikroplastik gelangt direkt in unseren Körper – und könnte dort viel mehr anrichten, als wir bisher dachten.
Wo wurde Mikroplastik im Körper nachgewiesen?
Die Forschung hat in den letzten Jahren alarmierende Beweise geliefert:
Im Blut (2022/2024) – die Partikel überwinden die Darmbarriere.
In der Plazenta – Plastikteilchen können ungeborene Kinder erreichen.
In Muttermilch – ein Hinweis, dass selbst Säuglinge schon früh exponiert sind.
In Arterienplaques – eine NEJM-Studie 2024 zeigte, dass Betroffene ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod hatten.
Fazit: Mikroplastik gelangt in unseren Körper, verteilt sich über den Kreislauf und kann sich sogar in Geweben ablagern.
Häufige Quellen von Mikroplastik
Flaschenwasser: Im Schnitt wurden über 200.000 Partikel pro Liter gefunden – die meisten im Nanobereich.
Teebeutel aus Kunststoff: Durchsichtige Nylon- oder PET-Beutel können beim Aufbrühen Milliarden (!) winziger Teilchen freisetzen.
Lebensmittelverpackungen: Besonders kritisch, wenn Plastik erhitzt wird (z. B. Mikrowelle, heiße Speisen in Kunststoffboxen).
Konservendosen: Innen mit Kunststoffen beschichtet, oft mit Bisphenol A (BPA) oder ähnlichen Stoffen. Vor allem bei sauren Lebensmitteln wie Tomaten kann BPA ins Essen übergehen.
Glasflaschen-Deckel: Viele Deckel enthalten einen Kunststoff- oder Gummiring. Dieser steht im Kontakt zum Getränk und kann ebenfalls Spuren abgeben.
Staub & Kleidung: Synthetische Textilien (Polyester, Nylon, Fleece) verlieren Mikrofasern beim Waschen oder im Alltag. Diese landen in Luft, Staub oder im Abwasser.
Kosmetik & Putzmittel: Enthielten früher oft Mikroplastikpartikel. Seit 2023 in der EU weitgehend verboten, aber in alten Produkten oder Importware noch vorhanden.
Coffee to go Becher: Auch der tägliche Coffee-to-go kann eine versteckte Quelle für Mikroplastik sein: Die meisten Becher sind innen mit Kunststoff beschichtet, und schon nach wenigen Minuten schwimmen winzige Partikel im Kaffee. Noch dazu geben Plastikdeckel beim Kontakt mit Hitze Chemikalien wie BPA ab.
Auswirkungen von Mikroplastik im Körper
1. Blutgefäße & Herz-Kreislauf
Mikroplastik wurde in Ablagerungen der Halsschlagader nachgewiesen. Menschen mit diesen Partikeln hatten ein höheres Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Vermutet wird, dass Mikroplastik in den Gefäßwänden Entzündungen auslöst – ähnlich wie Cholesterin.
2. Immunsystem & Entzündungen
Mikro- und Nanoplastik werden von Immunzellen aufgenommen. Das kann dauerhafte Entzündungen verursachen – ein Risikofaktor für chronische Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Autoimmunerkrankungen.
3. Darm & Mikrobiom
Die Darmschleimhaut reagiert empfindlich auf Fremdpartikel. Mikroplastik kann die Barriere schwächen und ein sogenanntes „Leaky Gut“ fördern. Außerdem verändert es die Zusammensetzung der Darmflora – weniger schützende, mehr entzündungsfördernde Bakterien.
4. Gehirn & Nervensystem
Nanoplastik ist so klein, dass es die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Tierstudien zeigen: Partikel im Gehirn können Entzündungen und Nervenzellschäden auslösen. Erste Hinweise deuten auf einen Zusammenhang mit Brain Fog und Konzentrationsstörungen hin.
5. Hormonsystem
Nicht nur die Partikel selbst sind ein Problem. Viele Kunststoffe enthalten Weichmacher wie BPA oder Phthalate. Diese wirken als endokrine Disruptoren, das heißt, sie können:
den Östrogenhaushalt stören,
die Schilddrüse beeinflussen,
Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit oder Insulinresistenz begünstigen.
6. Leber & Stoffwechsel
Die Leber ist das Hauptorgan für Entgiftung – und damit besonders belastet. Tierstudien zeigen: Mikroplastik kann dort Entzündungen, oxidativen Stress und Fettleber-ähnliche Veränderungen verursachen.
Kann man Mikroplastik entgiften?
Wir können die Partikel nicht einfach „ausspülen“. Aber: Der Körper hat natürliche Wege, Schadstoffe zu binden und auszuscheiden – die wir gezielt unterstützen können.
Leber stärken
Bitterstoffe (Artischocke, Chicorée, Löwenzahn) regen den Gallefluss an.
Schwefelhaltige Lebensmittel (Brokkoli, Knoblauch, Zwiebeln) unterstützen die Phase-II-Entgiftung.
Wichtige Nährstoffe: B-Vitamine, Magnesium, Glutathion.
Schwitzen
Studien zeigen: BPA und Phthalate lassen sich im Schweiß nachweisen.
Sauna, Sport oder Infrarotkabinen helfen, Schadstoffe über die Haut loszuwerden.
Darm & Ballaststoffe
Ballaststoffe wie Flohsamenschalen, Pektin oder Leinsamen binden Fremdstoffe im Darm.
Gemüsevielfalt unterstützt ein gesundes Mikrobiom.
Bindemittel
In der funktionellen Medizin werden Bindemittel wie Zeolith, Aktivkohle oder Chlorella eingesetzt, um Schadstoffe im Darm zu binden. Wichtig: individuell abgestimmt, nicht pauschal.
10 praktische Tipps, um deine Plastiklast zu reduzieren
Wasser nicht aus Plastikflaschen trinken
Wasser filtern, wenn möglich
Tee lose oder mit Papierbeuteln aufgießen, keine Nylon-Beutel.
Essen in Glas oder Edelstahl aufbewahren.
Keine Lebensmittel in Plastikbehältern erhitzen.
Konserven meiden, besser frische oder Glasprodukte kaufen.
Eigenen Coffe to go Thermobecher benutzen
Naturtextilien bevorzugen.
Wohnung feucht wischen & lüften, um Mikrofasern zu reduzieren.
Kosmetik ohne Mikroplastik wählen.
Tipp: Mit der ToxFox-App kannst du Kosmetikprodukte scannen und erfährst sofort, ob sie Mikroplastik oder andere problematische Stoffe enthalten – ein einfacher Alltagstrick für mehr Transparenz
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