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"Ein Glas Rotwein ist gut für das Herz!"-Wirklich?

  • Autorenbild: Sonja Speck
    Sonja Speck
  • 4. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit
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Der Mythos vom herzgesunden Glas Rotwein

„Ein Glas Rotwein am Tag ist gut fürs Herz“ – kaum ein Satz hat sich so hartnäckig gehalten. Viele Ärztinnen und Ärzte geben diesen Rat noch heute – in der Annahme, Rotwein schütze Herz und Gefäße.

Doch was steckt wirklich dahinter?

Der Ursprung liegt im sogenannten „französischen Paradox“: Trotz reichlich Käse, Fleisch und Wein hatten Menschen in Südfrankreich in den 1980er-Jahren weniger Herzinfarkte als Nordeuropäer. Schnell galt der Rotwein als möglicher Schutzfaktor.

Aber welche Bestandteile des Rotweins wirken wirklich Herz-Kreislauf schützend und welche nicht?




Die wahren Herzschützer im Rotwein

Rotwein ist reich an Polyphenolen – das sind natürliche Pflanzenstoffe, die die Traube vor UV-Strahlung, Bakterien und oxidativem Stress schützen. Für uns Menschen wirken sie ähnlich: antioxidativ, entzündungshemmend und gefäßschützend.

Die wichtigsten Polyphenole im Rotwein sind:

  • Resveratrol

  • OPC (Oligomere Procyanidine)

  • Flavonoide und Anthocyane

  • 3,3-Dimethyl-1-butanol (DMB) – eine natürliche Verbindung, die in Trauben, Traubenkernen, Olivenöl und Rotwein vorkommt


Rotwein hemmt die TMAO-Bildung

TMAO (Trimethylamin-N-oxid) ist ein Stoffwechselprodukt, das im Darm entsteht, wenn Bakterien Cholin (z. B. aus Eiern) und Carnitin (v. a. aus rotem Fleisch) zu TMA umwandeln.In der Leber wird dieses TMA dann zu TMAO oxidiert.

Ein hoher TMAO-Spiegel wird mit:

  • Arteriosklerose

  • Bluthochdruck

  • Diabetes

  • und Gefäßentzündungenin Verbindung gebracht.

Denn TMAO hemmt die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) – jenem Gas, das unsere Gefäße erweitert und den Blutdruck reguliert.Weniger NO bedeutet:Gefäßverengung, höherer Druck, mehr Entzündung.

Und genau hier kommen die Polyphenole ins Spiel


1. 3,3-Dimethyl-1-butanol (DMB)

DMB ist ein natürlicher TMA-Lyase-Hemmer – das heißt, es blockiert im Darm die Enzyme jener Bakterien, die TMA aus Cholin oder Carnitin bilden.Weniger TMA → weniger TMAO in der Leber.

DMB findet sich nicht nur im Rotwein, sondern auch in:

  • Olivenöl,

  • Trauben und Traubenkernen,

  • Traubenkernextrakt (OPC).

💡 Fazit: DMB ist der eigentliche „TMAO-Blocker“ im Rotwein – nicht der Alkohol.


2. Resveratrol & OPC

Diese beiden Polyphenole verändern die Zusammensetzung der Darmflora: Sie verringern die Anzahl jener Bakterien, die TMA bilden, und fördern eine entzündungsarme Mikrobiota.

Zusätzlich schützen sie das Endothel (die innere Gefäßschicht) und regen die NO-Produktion an. Damit gleichen sie einen Teil jener schädlichen Effekte aus, die durch Fleisch, Zucker oder oxidativen Stress entstehen können.


3. Flavonoide & Anthocyane

Diese farbgebenden Pflanzenstoffe – auch in Beeren, Rotkohl und dunkler Schokolade enthalten – wirken antioxidativ und stärken die Gefäßwände. Sie hemmen die LDL-Oxidation und wirken antientzündlich im gesamten Gefäßsystem.


Und was ist mit dem Alkohol?

Der in Rotwein enthaltene Ethanol hat keine dieser positiven Wirkungen – im Gegenteil. Er wirkt toxisch auf Mitochondrien, stört die Fett- und Kohlenhydratoxidation, fördert oxidativen Stress und senkt die NO-Werte – genau wie TMAO. Schon kleine Mengen können:

  • die Leberfunktion beeinträchtigen,

  • den Eisenstoffwechsel stören (Ferritin steigt → oxidativer Stress),

  • und den Blutdruck erhöhen.

Das heißt: Der Alkohol wirkt entgegengesetzt zu den positiven Effekten der Polyphenole.


Warum Rotwein zu Fleisch manchmal „besser bekommt“

Es stimmt: Wer ein Stück rotes Fleisch mit einem Glas Rotwein isst, verträgt das Mahl oft besser. Das liegt daran, dass die Polyphenole im Wein (v. a. DMB) kurzfristig die TMA-Lyase hemmen – also verhindern, dass aus Carnitin sofort TMAO entsteht.

Aber diesen Effekt erreichst du auch alkoholfrei – mit Traubenkernextrakt (OPC), Olivenöl oder Beeren. Du brauchst dazu keinen Alkohol.


Herzgesundheit geht auch ohne Wein

Ein gesundes Herz profitiert nicht vom täglichen Glas Alkohol, sondern von:

  • einer pflanzenbasierten, polyphenolreichen Ernährung,

  • regelmäßiger Bewegung,

  • ausreichendem Schlaf,

  • Stressabbau,

  • und einer gesunden Darmflora.

Wer seinem Herz etwas Gutes tun will, greift lieber zu Beeren, Olivenöl, Nüssen, Grüntee oder Traubenkernextrakt – statt täglich zum Weinglas.


Fazit:

Die „Herzschutzwirkung“ des Rotweins kommt ausschließlich von den Polyphenolen, insbesondere 3,3-Dimethyl-1-butanol (DMB), Resveratrol und OPC.Sie hemmen die Bildung von TMAO, reduzieren Entzündungen und fördern die Gefäßgesundheit.

Der Alkohol dagegen:

  • belastet die Leber,

  • erhöht oxidativen Stress,

  • hemmt NO,

  • und fördert langfristig Bluthochdruck.

Ein Glas ab und zu ist kein Problem – aber täglich ist es zu viel. Die wahren Herzschützer stecken in den Trauben, nicht im Wein.


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