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Die Histamin-Hormon-Achse: Wenn Östrogen, Progesteron und Schilddrüse dein Histaminmanagement steuern

  • Autorenbild: Sonja Speck
    Sonja Speck
  • 10. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit
Histamin und Hormone

Histamin ist ein faszinierender Botenstoff. Vielen ist er als Auslöser für Allergiesymptome bekannt – tränende Augen, Hautrötungen oder Niesanfälle. Doch Histamin spielt in viel mehr Prozessen eine Rolle: im Immunsystem, im Nervensystem, im Verdauungstrakt – und eben auch im Hormonsystem.

Das Zusammenspiel zwischen Histamin und Hormonen ist so komplex, dass man es als

Histamin-Hormon-Achse 


beschreibt.

In dieser Achse beeinflussen Hormone, wie viel Histamin gebildet, freigesetzt und abgebaut wird – und Histamin wiederum wirkt umgekehrt auf die Hormonproduktion.




Östrogen und Histamin – ein sich verstärkender Kreislauf


Östrogen macht Mastzellen empfindlicher. Diese setzen unter Östrogeneinfluss leichter Histamin frei. Gleichzeitig kann Histamin die Östrogenproduktion in den Eierstöcken anregen. So entsteht ein Verstärkungseffekt, der besonders in Phasen hoher Östrogenspiegel spürbar ist – etwa um den Eisprung oder bei einer Östrogendominanz. Das erklärt, warum Beschwerden wie PMS, zyklusabhängige Migräne, Brustspannen oder Hitzewallungen oft in bestimmten Zyklusphasen auftreten oder stärker werden.


Progesteron – der Gegenspieler


Progesteron wirkt mastzellstabilisierend, hemmt die Freisetzung von Histamin und unterstützt seinen Abbau. In der zweiten Zyklushälfte, wenn Progesteron dominiert, sollte das Histaminsystem daher ruhiger sein. Fehlt Progesteron – bei Gelbkörperschwäche, in der Perimenopause oder in den Wechseljahren – entfällt dieser ausgleichende Effekt, und der Östrogen-Histamin-Kreislauf kann ungebremst laufen.


Schilddrüsenhormone – die unterschätzte Verbindung


Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 beeinflussen den Histaminabbau maßgeblich. Bei einer Unterfunktion kann die Aktivität des Enzyms Diaminoxidase (DAO), das Histamin im Darm abbaut, sinken. Hinzu kommt, dass eine verlangsamte Darmtätigkeit das Mikrobiom verändert und Entzündungen begünstigt – beides kann die Histaminbelastung erhöhen. Gleichzeitig steigt oft die Anzahl der Mastzellen. Bei einer Überfunktion ist der Abbau nicht unbedingt verlangsamt, aber die Histaminrezeptoren sind empfindlicher – der Körper reagiert stärker auf Histaminreize, selbst wenn die Menge im Blut nicht deutlich erhöht ist.


Der Darm als Enzymschmiede und Hormonregulator


Die meiste DAO wird in der Dünndarmschleimhaut gebildet. Ist diese Schleimhaut geschädigt – durch Entzündungen, Dysbiose oder Leaky Gut – sinkt die DAO-Produktion, und Histamin kann sich anreichern. Gleichzeitig beeinflusst der Darm auch den Östrogenstoffwechsel: Bestimmte Bakterien produzieren Enzyme wie β-Glucuronidase, die freies Östrogen im Körper erhöhen können. Mehr Östrogen bedeutet wiederum mehr Histaminfreisetzung – der Kreislauf schließt sich.


Co-Faktoren für den Histaminabbau – ohne sie läuft nichts


Damit Histamin abgebaut werden kann, braucht dein Körper bestimmte Nährstoffe als Co-Faktoren für die Enzyme, die am Abbau beteiligt sind.

  • DAO (Diaminoxidase) – das Hauptenzym im Darm, das Histamin aus der Nahrung abbaut

    • Vitamin B6 (Pyridoxal-5-Phosphat) – essenziell für die DAO-Aktivität

    • Kupfer – Cofaktor für die DAO-Struktur und -Funktion

    • Vitamin C – stabilisiert Mastzellen und unterstützt indirekt die DAO-Aktivität

    • Zink – beteiligt an der Regulation von Mastzellen und an Enzymsystemen im Histaminstoffwechsel

  • HNMT (Histamin-N-Methyltransferase) – das wichtigste Enzym im Gewebe, vor allem in der Leber, das körpereigenes Histamin abbaut

    • SAMe (S-Adenosylmethionin) – direkte Methylgruppenquelle für die HNMT

    • Folsäure, Vitamin B12 und Vitamin B6 – notwendig für die Methionin- und SAMe-Synthese

    • Magnesium – unterstützt zahlreiche enzymatische Reaktionen im Methylierungszyklus

Ein Mangel an einem oder mehreren dieser Nährstoffe kann dazu führen, dass Histamin schlechter abgebaut wird – selbst wenn deine DAO- oder HNMT-Enzyme genetisch völlig normal arbeiten.


Fazit

Die Histamin-Hormon-Achse ist ein sensibles Gleichgewichtssystem. Östrogen, Progesteron, Schilddrüsenhormone und Darmgesundheit sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen gemeinsam, wie hoch deine Histaminbelastung ist – und wie sensibel dein Körper darauf reagiert. Wer histaminbedingte Beschwerden nachhaltig lindern möchte, sollte diese Achse immer als Ganzes betrachten. Wird das Gleichgewicht wiederhergestellt, beruhigt sich meist auch das Histaminsystem – und viele Symptome lassen deutlich nach.


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