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Die Auswirkung der Darmflora auf die Psyche

Autorenbild: Sonja SpeckSonja Speck

Es ist schon recht lange bekannt, dass die Darmgesundheit Auswirkung auf die Psyche hat. Man

spricht von der Darm-Hirn-Achse. Unser Darm wird als unser 2. Gehirn bezeichnet - vielleicht ist es aber auch das 1. denn die Wissenschaft entdeckt immer mehr Zusammenhänge zwischen Darm und Gehirn, die viel häufiger vom Darm ausgehen als bisher angenommen. Das enterische Nervensystem durchzieht unseren gesamten Verdauungstrakt (der Auerbach Plexus und der Meissner Plexus) und reguliert hier viele Vorgänge wie die Darmmotilität, also die Bewegung der Darmwand damit der Speisebrei durchmischt und zum Ende transportiert wird, die Durchblutung der Gefäße die sich um den Darm schlängeln und die Schleimsekretion.

Es gibt viele Interaktionen zwischen Gehirn und Darm. Wir kennen alle den Ausspruch, dass uns "etwas auf den Magen geschlagen ist" - das bedeutet, dass Stress und auch emotional aufregende Situationen Auswirkungen auf unsere Verdauung haben. Dabei ist mittlerweile erwiesen, dass nur ca. 10 % der Nervenfasern absteigen, also Signale vom Gehirn aus an den Darm senden, aber 90 % der Nervenfasern aufsteigend sind !!!! Die Erforschung dieser Darm-Hirn-Verbindung steht noch recht am Anfang. Was man aber bereits in mehreren Studien erfahren hat ist, dass die Zusammensetzung der Darmflora eine direkte Auswirkung auf den Gemütszustand des Menschen hat - positiv wie auch negativ, denn Sie hat direkten Einfluss auf das enterische Nervensystem.

Man hat Personen mit chronischen Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Chron, Colitis Ulcerosa und Reizdarm untersucht und hat fast durchweg eine Darmdysbiose, also ein Ungleichgewicht der Darmflora, festgestellt und diese wiesen im Gegensatz zu gesunden Menschen häufiger die Symptomatik einer Depression auf.

In anderen Studien erhielt eine Gruppe von an Depression erkrankten Menschen über einen gewissen Zeitraum Prä- und Probiotika - eine anderen Gruppe ein Placebo. Bei der Gruppe der mit Prä- und Probiotika behandelten Teilnehmern sank der Beck Depression Inventory (ein Index zur Feststellung des Schweregrades der Depression) signifikant.

Eine besondere Bedeutung scheinen bestimmte Bakterien der sogenannten Säuerungsflora zu spielen. Bestimmte Laktobazillen und Bifidobakterien produzieren die Gamma Amino Buttersäure (GABA), ein inhibitorischer (hemmender) Neurotransmitter (Botenstoff des zentralen Nervensystems). Er schützt vor Reizüberflutung, ermöglicht Erholung und Entspannung - was ihm auch die Bezeichnung Anti-Burnout-Hormon eingebracht hat - er fördert ein erholsames Durchschlafen und wirkt angstlösend und beruhigend.

Vor Kurzem habe ich ein interessantes Feedback zu einer Darmtherapie bei einem Jugendlichen bekommen. Die Mutter sagte, dass ihr Sohn seit Beginn der Darmtherapie so positiv und motiviert sei und sie führt das eben auf die vor einigen Wochen begonnene Therapie zurück - nach den bisherigen Erkenntnissen ist das gut möglich....

Wie kann es aber zu einer Dysbiose kommen? Es gibt mehrere Gründe: zum Einen spielt die Ernährung eine große Rolle - welche der Bakterien füttere ich gut und welche nicht so gut. Manche Bakterien verstoffwechseln eher Kohlenhydrate, andere eher Eiweiße und Fette. Auch Medikamente wie Magensäureblocker, Antibiotika und Hormonpräparate wie die Pille können das Darmmilieu aus dem Gleichgewicht bringen. Die Darmerstbesiedelung spielt auch eine große Rolle. Wird ein Kind per Kaiserschnitt geboren kommt es nicht mit der Vaginalflora der Mutter in Kontakt, welche die Erstbesiedelung des sterilen kindlichen Darmes bewirkt und so können sich auch ungünstige Keime der Umgebung im Darm ansiedeln. Wo die Dysbiose herkommt ist oft nicht immer zu ermitteln. Aber, dass man die Möglichkeit hat einen positiven Einfluss darauf zu nehmen, das ist Fakt.

Eine Stuhlanalyse gibt Aufschluss über das Fehlen oder das Überwuchern der entsprechenden Darmkeime und kann dann gezielt mit eine individuellen Therapie wieder ausgeglichen werden.

 
 
 

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