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Aktuelles zum Thema Funktionelle Medizin

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Der Mythos vom herzgesunden Glas Rotwein

„Ein Glas Rotwein am Tag ist gut fürs Herz“ – kaum ein Satz hat sich so hartnäckig gehalten. Viele Ärztinnen und Ärzte geben diesen Rat noch heute – in der Annahme, Rotwein schütze Herz und Gefäße.

Doch was steckt wirklich dahinter?

Der Ursprung liegt im sogenannten „französischen Paradox“: Trotz reichlich Käse, Fleisch und Wein hatten Menschen in Südfrankreich in den 1980er-Jahren weniger Herzinfarkte als Nordeuropäer. Schnell galt der Rotwein als möglicher Schutzfaktor.

Aber welche Bestandteile des Rotweins wirken wirklich Herz-Kreislauf schützend und welche nicht?




Die wahren Herzschützer im Rotwein

Rotwein ist reich an Polyphenolen – das sind natürliche Pflanzenstoffe, die die Traube vor UV-Strahlung, Bakterien und oxidativem Stress schützen. Für uns Menschen wirken sie ähnlich: antioxidativ, entzündungshemmend und gefäßschützend.

Die wichtigsten Polyphenole im Rotwein sind:

  • Resveratrol

  • OPC (Oligomere Procyanidine)

  • Flavonoide und Anthocyane

  • 3,3-Dimethyl-1-butanol (DMB) – eine natürliche Verbindung, die in Trauben, Traubenkernen, Olivenöl und Rotwein vorkommt


Rotwein hemmt die TMAO-Bildung

TMAO (Trimethylamin-N-oxid) ist ein Stoffwechselprodukt, das im Darm entsteht, wenn Bakterien Cholin (z. B. aus Eiern) und Carnitin (v. a. aus rotem Fleisch) zu TMA umwandeln.In der Leber wird dieses TMA dann zu TMAO oxidiert.

Ein hoher TMAO-Spiegel wird mit:

  • Arteriosklerose

  • Bluthochdruck

  • Diabetes

  • und Gefäßentzündungenin Verbindung gebracht.

Denn TMAO hemmt die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) – jenem Gas, das unsere Gefäße erweitert und den Blutdruck reguliert.Weniger NO bedeutet:Gefäßverengung, höherer Druck, mehr Entzündung.

Und genau hier kommen die Polyphenole ins Spiel


1. 3,3-Dimethyl-1-butanol (DMB)

DMB ist ein natürlicher TMA-Lyase-Hemmer – das heißt, es blockiert im Darm die Enzyme jener Bakterien, die TMA aus Cholin oder Carnitin bilden.Weniger TMA → weniger TMAO in der Leber.

DMB findet sich nicht nur im Rotwein, sondern auch in:

  • Olivenöl,

  • Trauben und Traubenkernen,

  • Traubenkernextrakt (OPC).

💡 Fazit: DMB ist der eigentliche „TMAO-Blocker“ im Rotwein – nicht der Alkohol.


2. Resveratrol & OPC

Diese beiden Polyphenole verändern die Zusammensetzung der Darmflora: Sie verringern die Anzahl jener Bakterien, die TMA bilden, und fördern eine entzündungsarme Mikrobiota.

Zusätzlich schützen sie das Endothel (die innere Gefäßschicht) und regen die NO-Produktion an. Damit gleichen sie einen Teil jener schädlichen Effekte aus, die durch Fleisch, Zucker oder oxidativen Stress entstehen können.


3. Flavonoide & Anthocyane

Diese farbgebenden Pflanzenstoffe – auch in Beeren, Rotkohl und dunkler Schokolade enthalten – wirken antioxidativ und stärken die Gefäßwände. Sie hemmen die LDL-Oxidation und wirken antientzündlich im gesamten Gefäßsystem.


Und was ist mit dem Alkohol?

Der in Rotwein enthaltene Ethanol hat keine dieser positiven Wirkungen – im Gegenteil. Er wirkt toxisch auf Mitochondrien, stört die Fett- und Kohlenhydratoxidation, fördert oxidativen Stress und senkt die NO-Werte – genau wie TMAO. Schon kleine Mengen können:

  • die Leberfunktion beeinträchtigen,

  • den Eisenstoffwechsel stören (Ferritin steigt → oxidativer Stress),

  • und den Blutdruck erhöhen.

Das heißt: Der Alkohol wirkt entgegengesetzt zu den positiven Effekten der Polyphenole.


Warum Rotwein zu Fleisch manchmal „besser bekommt“

Es stimmt: Wer ein Stück rotes Fleisch mit einem Glas Rotwein isst, verträgt das Mahl oft besser. Das liegt daran, dass die Polyphenole im Wein (v. a. DMB) kurzfristig die TMA-Lyase hemmen – also verhindern, dass aus Carnitin sofort TMAO entsteht.

Aber diesen Effekt erreichst du auch alkoholfrei – mit Traubenkernextrakt (OPC), Olivenöl oder Beeren. Du brauchst dazu keinen Alkohol.


Herzgesundheit geht auch ohne Wein

Ein gesundes Herz profitiert nicht vom täglichen Glas Alkohol, sondern von:

  • einer pflanzenbasierten, polyphenolreichen Ernährung,

  • regelmäßiger Bewegung,

  • ausreichendem Schlaf,

  • Stressabbau,

  • und einer gesunden Darmflora.

Wer seinem Herz etwas Gutes tun will, greift lieber zu Beeren, Olivenöl, Nüssen, Grüntee oder Traubenkernextrakt – statt täglich zum Weinglas.


Fazit:

Die „Herzschutzwirkung“ des Rotweins kommt ausschließlich von den Polyphenolen, insbesondere 3,3-Dimethyl-1-butanol (DMB), Resveratrol und OPC.Sie hemmen die Bildung von TMAO, reduzieren Entzündungen und fördern die Gefäßgesundheit.

Der Alkohol dagegen:

  • belastet die Leber,

  • erhöht oxidativen Stress,

  • hemmt NO,

  • und fördert langfristig Bluthochdruck.

Ein Glas ab und zu ist kein Problem – aber täglich ist es zu viel. Die wahren Herzschützer stecken in den Trauben, nicht im Wein.


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Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – ob Verpackungen, Kleidung oder Haushaltsgegenstände. Doch was viele nicht wissen: Plastik zerfällt mit der Zeit in winzige Teilchen. Diese nennt man Mikroplastik (kleiner als 5 mm) oder sogar Nanoplastik (noch kleiner, unter 1 µm).

Und genau diese Partikel sind längst nicht nur ein Umweltproblem!

Neue Studien zeigen: Mikroplastik gelangt direkt in unseren Körper – und könnte dort viel mehr anrichten, als wir bisher dachten.


Wo wurde Mikroplastik im Körper nachgewiesen?

Die Forschung hat in den letzten Jahren alarmierende Beweise geliefert:

  • Im Blut (2022/2024) – die Partikel überwinden die Darmbarriere.

  • In der Plazenta – Plastikteilchen können ungeborene Kinder erreichen.

  • In Muttermilch – ein Hinweis, dass selbst Säuglinge schon früh exponiert sind.

  • In Arterienplaques – eine NEJM-Studie 2024 zeigte, dass Betroffene ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod hatten.

Fazit: Mikroplastik gelangt in unseren Körper, verteilt sich über den Kreislauf und kann sich sogar in Geweben ablagern.


Häufige Quellen von Mikroplastik

  • Flaschenwasser: Im Schnitt wurden über 200.000 Partikel pro Liter gefunden – die meisten im Nanobereich.

  • Teebeutel aus Kunststoff: Durchsichtige Nylon- oder PET-Beutel können beim Aufbrühen Milliarden (!) winziger Teilchen freisetzen.

  • Lebensmittelverpackungen: Besonders kritisch, wenn Plastik erhitzt wird (z. B. Mikrowelle, heiße Speisen in Kunststoffboxen).

  • Konservendosen: Innen mit Kunststoffen beschichtet, oft mit Bisphenol A (BPA) oder ähnlichen Stoffen. Vor allem bei sauren Lebensmitteln wie Tomaten kann BPA ins Essen übergehen.

  • Glasflaschen-Deckel: Viele Deckel enthalten einen Kunststoff- oder Gummiring. Dieser steht im Kontakt zum Getränk und kann ebenfalls Spuren abgeben.

  • Staub & Kleidung: Synthetische Textilien (Polyester, Nylon, Fleece) verlieren Mikrofasern beim Waschen oder im Alltag. Diese landen in Luft, Staub oder im Abwasser.

  • Kosmetik & Putzmittel: Enthielten früher oft Mikroplastikpartikel. Seit 2023 in der EU weitgehend verboten, aber in alten Produkten oder Importware noch vorhanden.

  • Coffee to go Becher: Auch der tägliche Coffee-to-go kann eine versteckte Quelle für Mikroplastik sein: Die meisten Becher sind innen mit Kunststoff beschichtet, und schon nach wenigen Minuten schwimmen winzige Partikel im Kaffee. Noch dazu geben Plastikdeckel beim Kontakt mit Hitze Chemikalien wie BPA ab.


Auswirkungen von Mikroplastik im Körper

1. Blutgefäße & Herz-Kreislauf

Mikroplastik wurde in Ablagerungen der Halsschlagader nachgewiesen. Menschen mit diesen Partikeln hatten ein höheres Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Vermutet wird, dass Mikroplastik in den Gefäßwänden Entzündungen auslöst – ähnlich wie Cholesterin.

2. Immunsystem & Entzündungen

Mikro- und Nanoplastik werden von Immunzellen aufgenommen. Das kann dauerhafte Entzündungen verursachen – ein Risikofaktor für chronische Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Autoimmunerkrankungen.

3. Darm & Mikrobiom

Die Darmschleimhaut reagiert empfindlich auf Fremdpartikel. Mikroplastik kann die Barriere schwächen und ein sogenanntes „Leaky Gut“ fördern. Außerdem verändert es die Zusammensetzung der Darmflora – weniger schützende, mehr entzündungsfördernde Bakterien.

4. Gehirn & Nervensystem

Nanoplastik ist so klein, dass es die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Tierstudien zeigen: Partikel im Gehirn können Entzündungen und Nervenzellschäden auslösen. Erste Hinweise deuten auf einen Zusammenhang mit Brain Fog und Konzentrationsstörungen hin.

5. Hormonsystem

Nicht nur die Partikel selbst sind ein Problem. Viele Kunststoffe enthalten Weichmacher wie BPA oder Phthalate. Diese wirken als endokrine Disruptoren, das heißt, sie können:

  • den Östrogenhaushalt stören,

  • die Schilddrüse beeinflussen,

  • Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit oder Insulinresistenz begünstigen.

6. Leber & Stoffwechsel

Die Leber ist das Hauptorgan für Entgiftung – und damit besonders belastet. Tierstudien zeigen: Mikroplastik kann dort Entzündungen, oxidativen Stress und Fettleber-ähnliche Veränderungen verursachen.


Kann man Mikroplastik entgiften?

Wir können die Partikel nicht einfach „ausspülen“. Aber: Der Körper hat natürliche Wege, Schadstoffe zu binden und auszuscheiden – die wir gezielt unterstützen können.

Leber stärken

  • Bitterstoffe (Artischocke, Chicorée, Löwenzahn) regen den Gallefluss an.

  • Schwefelhaltige Lebensmittel (Brokkoli, Knoblauch, Zwiebeln) unterstützen die Phase-II-Entgiftung.

  • Wichtige Nährstoffe: B-Vitamine, Magnesium, Glutathion.

Schwitzen

Studien zeigen: BPA und Phthalate lassen sich im Schweiß nachweisen.

  • Sauna, Sport oder Infrarotkabinen helfen, Schadstoffe über die Haut loszuwerden.

Darm & Ballaststoffe

  • Ballaststoffe wie Flohsamenschalen, Pektin oder Leinsamen binden Fremdstoffe im Darm.

  • Gemüsevielfalt unterstützt ein gesundes Mikrobiom.

Bindemittel

In der funktionellen Medizin werden Bindemittel wie Zeolith, Aktivkohle oder Chlorella eingesetzt, um Schadstoffe im Darm zu binden. Wichtig: individuell abgestimmt, nicht pauschal.


10 praktische Tipps, um deine Plastiklast zu reduzieren

  1. Wasser nicht aus Plastikflaschen trinken

  2. Wasser filtern, wenn möglich

  3. Tee lose oder mit Papierbeuteln aufgießen, keine Nylon-Beutel.

  4. Essen in Glas oder Edelstahl aufbewahren.

  5. Keine Lebensmittel in Plastikbehältern erhitzen.

  6. Konserven meiden, besser frische oder Glasprodukte kaufen.

  7. Eigenen Coffe to go Thermobecher benutzen

  8. Naturtextilien bevorzugen.

  9. Wohnung feucht wischen & lüften, um Mikrofasern zu reduzieren.

  10. Kosmetik ohne Mikroplastik wählen.

Tipp: Mit der ToxFox-App kannst du Kosmetikprodukte scannen und erfährst sofort, ob sie Mikroplastik oder andere problematische Stoffe enthalten – ein einfacher Alltagstrick für mehr Transparenz


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  • Autorenbild: Sonja Speck
    Sonja Speck
  • 21. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit
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Müdigkeit, Erschöpfung und diffuse Beschwerden, die einfach nicht verschwinden – viele Betroffene kennen dieses Gefühl nur zu gut.

Der Gang zum Arzt folgt, Blut wird abgenommen – „wir machen mal ein großes Blutbild“. Kurz darauf kommt die Rückmeldung: Alles in Ordnung. Und doch sind die Symptome immer noch da. Spätestens dann stellt sich die Frage: Reicht ein großes Blutbild wirklich aus, um chronische Beschwerden zu erklären?

Der Name klingt nach „Alles-drin“. Tatsächlich liefert das Blutbild wertvolle Basisinformationen – über die Blutzellen und bestimmte Auffälligkeiten des Immunsystems. Für chronische Beschwerden oder die Abklärung komplexerer Themen ist es jedoch nicht ausreichend.


Was wird beim Arzt standardmäßig gemacht?

In der hausärztlichen Praxis werden zwei Varianten eingesetzt:

  • Kleines Blutbild: Zellzahlen und Erythrozyten-Indizes

  • Großes Blutbild: kleines Blutbild plus Differenzialblutbild (feinere Aufschlüsselung der weißen Blutkörperchen)

Beide Untersuchungen gehören zur Routine, sind schnell, vergleichsweise kostengünstig und helfen vor allem bei akuten Fragestellungen (Infekt? Anämie? Gerinnungsauffälligkeiten?). Schauen wir uns die Inhalte strukturiert an.


Kleines Blutbild – die Basiswerte (Zellen & Indizes)

Leukozyten (weiße Blutkörperchen, Gesamtzahl)

  • Funktion: Abwehr von Krankheitserregern, Entzündungsreaktionen.

  • Was man daraus lesen kann: Erhöht bei vielen akuten Infektionen/Entzündungen; erniedrigt z. B. nach Virusinfekten, bei bestimmten Medikamenten oder Knochenmarksproblemen.

  • Einschränkung: Die Gesamtzahl allein sagt nicht, ob der Auslöser bakteriell, viral oder allergisch ist – dafür braucht es die Differenzierung (siehe „großes Blutbild“).

Erythrozyten (rote Blutkörperchen)

  • Funktion: Sauerstofftransport.

  • Hinweisgeber: Zahl und Form können bei Anämien verändert sein.

Hämoglobin (Hb)

  • Funktion: Roter Blutfarbstoff, bindet Sauerstoff.

  • Interpretation: Niedrig bei Anämien; in Kombination mit MCV/MCH lassen sich typische Muster (z. B. Eisenmangel vs. B12/Folsäure-Mangel) besser einordnen.

Hämatokrit (Hkt)

  • Bedeutung: Anteil der Zellen am Blutvolumen; indirektes Maß für „dickes“ oder „dünnes“ Blut.

Erythrozyten-Indizes

  • MCV (mittleres korpuskuläres Volumen): Größe der Erythrozyten.

    • Typische Einordnung: niedrig → oft Eisenmangel; hoch → häufig B12-/Folsäuremangel oder Alkohol/Leberbeteiligung.

  • MCH (mittleres korpuskuläres Hämoglobin): Hb-Menge pro Erythrozyt.

    • Typische Einordnung: läuft oft parallel zum MCV (niedrig bei Eisenmangel, erhöht bei B12-/Folatmangel).

  • MCHC (mittlere korpuskuläre Hämoglobin-Konzentration): Hb-Konzentration im Erythrozyten.

    • Typische Einordnung: weniger variabel; Abweichungen u. a. bei bestimmten Anämieformen.

Praxistipp: MCV/MCH helfen, Anämieformen grob zu unterscheiden – sie zeigen aber keine Ursache (z. B. leere Eisenspeicher vs. Entzündungsanämie). Dazu braucht es weitere Werte (z. B. Ferritin, Transferrinsättigung, CRP).

Thrombozyten (Blutplättchen)

  • Funktion: Blutgerinnung.

  • Interpretation: Erhöht u. a. reaktiv nach Infekten/Entzündungen; erniedrigt bei Knochenmarksstörungen oder vermehrtem Verbrauch.


Großes Blutbild – die Erweiterung (Differenzialblutbild)

Das große Blutbild umfasst alle Werte des kleinen Blutbildes plus die prozentuale und absolute Aufschlüsselung der Leukozyten-Untergruppen:

  • Neutrophile: Häufig erhöht bei bakteriellen Infektionen, Stressreaktionen, Glukokortikoid-Einfluss.

  • Lymphozyten: Relativ/absolut erhöht bei virusbedingten Infekten; erniedrigt u. a. unter Kortison oder bei bestimmten Immundefekten.

  • Monozyten: „Aufräumtrupp“; steigen bei länger anhaltenden Entzündungen/Erholung von Infekten.

  • Eosinophile: Hinweis bei Allergien, Asthma, Parasitosen; erniedrigt u. a. unter Kortison.

  • Basophile: selten; können bei allergischen Reaktionen/chronischen Entzündungen beteiligt sein.

Was man daraus lesen kann:Das Differenzialblutbild liefert Puzzleteile zur Art der Immunreaktion (bakteriell? viral? allergisch?). Es ersetzt jedoch keine mikrobiologischen Tests und trifft keine Aussage über Ursachen jenseits des Immunsystems.


Wichtige Ergänzung: Was standardmäßig nicht enthalten ist

Ein Blutbild (klein/groß) ist kein Organ- oder Stoffwechselprofil. Folgende Bereiche sind nicht abgedeckt:

  • Organparameter:

    • Leber: GPT/ALT, GOT/AST, GGT, Bilirubin etc.

    • Niere: Kreatinin, eGFR, Harnstoff, Elektrolyte.

    • Bauchspeicheldrüse: Lipase/Amylase.Ohne diese Werte lässt sich die Organfunktion nicht beurteilen.

  • Entzündungsmarker:

    • CRP, BSG sind nicht Teil des Blutbilds.

  • Hormone:

    • Schilddrüse: TSH, fT4, fT3, Antikörper (TPO-AK, Tg-AK) fehlen.

    • Nebennieren/Stressachse: Cortisol (Serum/Saliva), DHEA fehlen.

    • Geschlechtshormone: Östradiol, Progesteron, Testosteron etc. fehlen.

  • Nährstoffstatus:

    • Eisen/Ferritin/Transferrinsättigung, Vitamin B12 (ggf. Holo-TC, MMA), Folsäure, Vitamin D (25-OH), Magnesium, Zink, Selen u. a. sind nicht enthalten.

  • Zell- & Mitochondriengesundheit:

    • Das Blutbild sagt nicht, wie leistungsfähig die Zellen (Mitochondrien, Energiestoffwechsel) arbeiten oder ob Belastungen vorliegen.

Kurz: Das Blutbild beantwortet Zellzahl-Fragen – nicht aber Funktions-, Hormon-, Nährstoff- oder Organ-Fragen.


Was macht bei chronischen Beschwerden zusätzlich Sinn?

Je nach Symptomatik kann eine gezielte Erweiterung sinnvoll sein (muss aber immer individuell angeschaut und entschieden werden):

Organfunktion & Entzündung

  • Leber: ALT/GPT, AST/GOT, GGT, Bilirubin

  • Niere: Kreatinin, eGFR, Harnstoff, Elektrolyte

  • Entzündung: CRP (ggf. hs-CRP), BSG

Nährstoffe

  • Eisenstoffwechsel: Ferritin, Transferrinsättigung, ggf. Serumeisen (mit CRP zur Einordnung)

  • B-Vitamine: Vitamin B12 (ggf. Holo-TC und/oder MMA), Folat

  • Fettlösliche Vitamine & Spurenelemente: Vitamin D (25-OH), Magnesium, Zink, Selen

Hormone & Stoffwechsel

  • Schilddrüse: TSH, fT4, fT3,ggf. Antikörper (TPO-AK, Tg-AK)

  • Nebennieren/Stressachse: Cortisol (Serum oder Speichel-Tagesprofil), DHEA

  • Glukose/Insulin: Nüchtern-Glukose, HbA1c, ggf. Nüchtern-Insulin/HOMA-Index

  • Lipidstoffwechsel: Gesamt-/LDL-/HDL-Cholesterin, Triglyzeride


Wichtig: Laborwerte gehören immer in den klinischen Kontext (Symptome, Anamnese, Untersuchung). Einzelwerte ohne Gesamtschau führen leicht in die Irre.


Warum das große Blutbild bei chronischen Problemen oft nicht ausreicht

  • Es misst Anzahl, nicht Funktion.

  • Es blendet Organsysteme (Leber, Niere, Pankreas) aus.

  • Hormone bleiben komplett außen vor.

  • Nährstoffmängel zeigen sich häufig erst spät im Blutbild (z. B. erst bei manifester Anämie) – suboptimale Speicher (Ferritin, Vitamin D) bleiben unentdeckt.

  • Mitochondriale Dysfunktionen/Energieprobleme sind mit dem Blutbild nicht erfassbar.


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