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Aktuelles zum Thema Funktionelle Medizin


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Dein Tag wird nicht nur von Terminen bestimmt, sondern von einer inneren Choreografie. Die moderne Chronobiologie spricht vom circadianen Rhythmus – einem 24-Stunden-Takt, der im Gehirn koordiniert wird und jede Körperzelle erreicht. In der TCM heißt das Bild Organuhr: ein Kreislauf, in dem Organfunktionen zu bestimmten Tagesfenstern betont werden. Du kannst die Organuhr wie eine freundliche Landkarte lesen: Sie gibt Orientierung, ohne dich an starre Minuten zu fesseln.



Was ist die Organuhr – und wie passt sie zur Wissenschaft?

In der TCM wird der Tag in zwölf Zwei-Stunden-Abschnitte gegliedert, in denen bestimmten Organ-Qualitäten besondere Aufmerksamkeit gilt, etwa Atem und Verdauungsstart am frühen Morgen, die „Mitte“ des Verdauungssystems um die Tagesmitte. Parallel dazu zeigt die Forschung: Leber, Darm, Herz, Fettgewebe und Muskeln besitzen eigene biologische Uhren und laufen im Austausch mit der Master-Uhr im Gehirn. Stoffwechsel, Blutdruck, Immunantwort und Genaktivität schwanken tagesrhythmisch. Traditionelle Landkarte und moderne Mechanik treffen sich in der Idee zeitabhängiger Organleistungen.


Warum ist es sinnvoll, den Alltag ein Stück weit daran auszurichten?

Wenn Taktgeber wie Licht, Essenszeiten, Bewegung und Schlafrituale zusammenpassen, laufen innere Prozesse effizienter: Blutzucker reagiert stabiler, Verdauung arbeitet ruhiger, Blutdruck und Entzündungssignale bleiben geordneter, das Mikrobiom zeigt gesunde Tag-Nacht-Muster. Praktisch heißt das: Früher am Tag Energie geben, abends zur Ruhe führen. Das entspricht sowohl der TCM-Mitte am Tag als auch der circadianen Biologie.

Kleine, alltagstaugliche Orientierung:

  • Morgens helles Tageslicht an die Augen und ein paar Minuten Bewegung.

  • Tagsüber die größeren Mahlzeiten eher früher; abends leichter und etwas früher essen.

  • Am Abend Licht dämpfen, eine kurze Wind-down-Routine pflegen und das Schlafzimmer kühl sowie dunkel halten.


Was passiert, wenn wir gegen die innere Uhr arbeiten?

Unregelmäßige Zeiten, sehr spätes großes Essen, wenig Tageslicht und dauerndes Arbeiten bis in die Nacht erzeugen circadiane Fehlanpassung. Kurzfristig zeigen sich höhere Glukose- und Insulinspitzen, unruhiger Schlaf, gereizte Verdauung und mehr Stresssignale. Auf Dauer kann das den kardiometabolischen Druck erhöhen. In TCM-Sprache: Die innere Ordnung wird zerstreut.


Was bedeutet es für deine Gesundheit, mit der Organuhr arbeiten?

Stimmige Taktgeber synchronisieren. Ein früheres, regelmäßiges Essfenster kann die Insulinsensitivität verbessern, konstante Schlaf- und Aufstehzeiten stabilisieren innere Uhren, und das Mikrobiom findet zu klaren Tag-Nacht-Mustern zurück. In der Praxis fühlt sich das an wie bessere Tagesenergie, ruhigere Verdauung und erholsamerer Schlaf. In den Bildern der Organuhr begleitest du den Lauf der Energie, statt ihn zu überholen.


Frühaufsteher und Nachteulen – warum es diese Typen gibt

Diese Unterschiede heißen Chronotypen. Sie entstehen aus einer Mischung von Genetik und Umwelt, vor allem Licht. Je nachdem liegt dein natürliches Schlaf-Aktiv-Fenster früher oder später. Wenn Schule, Job oder Familie nicht dazu passen, entsteht Social Jetlag – ein kleiner Dauerjetlag zwischen innerer Uhr und sozialer Uhr. Eulen trifft das häufiger. Hilfreich sind mehr Morgenlicht, konsequente Zeiten und, wo möglich, Arbeits- oder Lernfenster, die näher an deinen Chronotyp rücken. So bleibt die Organuhr Orientierung – und dein persönlicher Rhythmus bekommt Spielraum.


Schichtarbeit – was sie mit dem Rhythmus macht und was hilft

Schichtarbeit stellt die innere Uhr besonders auf die Probe, weil Licht, Aktivität und Essen regelmäßig gegen den biologischen Nacht-Tag-Takt laufen. Häufige Folgen sind zäher Morgenstart nach Nachtdiensten, Heißhunger zu ungewöhnlichen Zeiten, Verdauungsdurcheinander und fragmentierter Schlaf. Auch hier geht es nicht um Perfektion, sondern um Schutzräume für deinen Rhythmus.

Praktische Leitplanken für Schichtsysteme:

  • Licht bewusst setzen: vor Nachtdiensten helles Licht und eine kurze Aktivierung; nach dem Dienst Sonnenbrille auf dem Heimweg, Schlafzimmer konsequent abdunkeln.

  • Schlaf in Blöcken: ein Kernschlaf direkt nach dem Dienst und, falls nötig, ein kurzer Zusatz-Nap am Nachmittag; feste Einschlafrituale halten.

  • Essen rhythmisieren: vermeide sehr große, schwere Mahlzeiten mitten in der Nacht; iss vor Dienstbeginn eine nahrhafte Hauptmahlzeit und halte in der Nacht kleinere, protein- und ballaststoffbetonte Snacks; beende die Essensphase ein bis zwei Stunden vor dem Tagschlaf.

  • Koffein schlau dosieren: in der ersten Diensthälfte, nicht in den letzten Stunden vor dem Schlaf.

  • Bewegung dosiert: kurze, aktivierende Einheiten zu Schichtbeginn; nichts Hochintensives kurz vor dem Schlaf.

  • Freie Tage nutzen: so viel Tageslicht wie möglich, schrittweise Rückkehr zu deinem „Normalfenster“, abends konsequent dimmen.


Wie sich die Zeitumstellung auf unser inneres Gleichgewicht auswirkt

Nach der Herbst-Zeitumstellung steigen depressive Episoden kurzfristig an – eine dänische Registeranalyse fand rund 11 Prozent mehr Diagnosen in den Wochen nach dem Wechsel auf die Normalzeit. Der wahrscheinlichste Grund ist nicht „eine Stunde mehr“, sondern das frühere Dunkelwerden: weniger Abendlicht stört die innere Uhr, Melatonin und Schlaf verschieben sich, Stimmung und Energie leiden. Abhilfe schafft ein klarer Tages-Nacht-Kontrast: morgens Licht und etwas Bewegung, größere Mahlzeiten früher, abends leichter essen, Licht dämpfen und eine kurze Einschlafroutine pflegen. Wer ergänzend Mikronährstoff-Strategien erwägen möchte, kann mit seinem Therapeut über eine sinnvolle Supplementation folgender Nährstoffe wie Magnesium, Melatonin, L-Tryptophan, B-Vitamine, Ashwagandha, Brahmi, GABA oder Glycin sprechen – als zeitlich klug dosierte Unterstützung auf einem stabilen Tagesrhythmus.


Fazit

Die Organuhr der TCM liefert ein anschauliches Raster, die Chronobiologie erklärt die Mechanik dahinter. Beides weist in die gleiche Richtung: Timing macht Gesundheit spürbar leichter. Wenn du Licht, Essen, Bewegung und Wind-down grob im Takt hältst – ohne Dogma –, arbeiten deine Systeme mit dir: klarer Kopf am Tag, ruhigere Verdauung, erholsamere Nächte. Und selbst bei Schichtarbeit helfen kleine, konsequente Schritte, deinen natürlichen Rhythmus bestmöglich zu schützen.


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Wusstest du, dass Vitamin C für uns Menschen essenziell ist – wir es also täglich von außen aufnehmen müssen, um zu überleben?

Das war aber nicht immer so: Unsere Vorfahren konnten Vitamin C einmal selbst herstellen – so wie es heute noch die meisten Tiere tun. Erst durch eine genetische Veränderung haben wir diese Fähigkeit verloren. Der Grund dafür liegt in einem winzigen Enzym, der L-Gulonolacton-Oxidase (GULO). Ohne dieses Enzym fehlt uns der letzte Schritt der körpereigenen Vitamin-C-Produktion – und wir sind seitdem vollständig auf Nahrung angewiesen.





Was ist das GULO-Phänomen?

  • Bei fast allen Tieren läuft die Vitamin-C-Synthese in der Leber oder Niere ab. Dort wird aus Glukose schrittweise Ascorbinsäure hergestellt.

  • Beim Menschen fehlt das letzte Enzym dieser Kette: GULO.

  • Folge: Wir sind vollständig abhängig von Vitamin C aus der Nahrung.

Schätzungen zufolge stellen Tiere je nach Stress und Belastung das 50- bis 100-fache der offiziell empfohlenen täglichen Menge her. Das wirft die Frage auf: Reicht unsere klassische Ernährungsempfehlung überhaupt aus?


Die Rolle von Vitamin C im Körper

Vitamin C ist mehr als ein „Anti-Schnupfen-Vitamin“. Es ist in fast jedem Gewebe aktiv:

  • Immunsystem → unterstützt Abwehrzellen und Antikörperbildung

  • Antioxidans → schützt vor freien Radikalen und oxidativem Stress

  • Bindegewebe & Haut → unerlässlich für Kollagenbildung, Wundheilung, Gefäßgesundheit

  • Eisenaufnahme → verbessert die Verwertung von pflanzlichem Eisen

  • Entgiftung → unterstützt die Leber bei der Neutralisation von Schadstoffen

Ohne Vitamin C geraten gleich mehrere Systeme ins Wanken.


Vitamin C und die Nebennieren

Ein spannender Aspekt: In kaum einem Organ ist die Konzentration von Vitamin C so hoch wie in den Nebennieren.

  • Die Nebennieren brauchen Vitamin C, um Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin zu bilden.

  • Bei Dauerstress sinken die Vitamin-C-Speicher besonders schnell.

  • Ein Mangel kann sich daher nicht nur durch Infektanfälligkeit, sondern auch durch Erschöpfung, Stressintoleranz oder niedrige Cortisolspiegel bemerkbar machen.


Was passiert bei Mangel?

Ein schwerer Vitamin-C-Mangel führt zu Skorbut – eine Krankheit, die Seefahrern früher zum Verhängnis wurde: Zahnfleischbluten, schlechte Wundheilung, Muskelschwäche.

Heute ist Skorbut selten, doch leichte bis moderate Defizite sind weit verbreitet. Mögliche Folgen sind:

  • erhöhte Infektanfälligkeit

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit

  • schlechte Wundheilung

  • Hautprobleme, brüchige Gefäße

  • Gelenk- und Muskelschmerzen


Praktische Tipps für den Alltag

Da wir kein GULO-Enzym besitzen, musst du Vitamin C regelmäßig zuführen:

  • Lebensmittel mit hohem Vitamin-C-Gehalt: Sanddorn, Hagebutte, Acerola, Paprika, Brokkoli, Grünkohl, Kiwi, Zitrusfrüchte

  • Schonende Zubereitung: möglichst roh oder kurz gegart, da Vitamin C hitzeempfindlich ist

  • Tägliche Aufnahme: besser kleine Mengen über den Tag verteilt als eine große Portion auf einmal


Warum orale Präparate oft nicht ausreichen

Vitamin C wird im Dünndarm über sogenannte SVCT-Transporter aufgenommen – diese sind jedoch schnell gesättigt. Das bedeutet: Ab etwa 200–400 mg pro Einnahme wird die Aufnahme immer ineffizienter, und der Körper scheidet überschüssiges Vitamin C über die Nieren wieder aus. So erreicht man über den oralen Weg maximal Blutspiegel um 0,2 mmol/L, selbst bei hohen Dosen. Daher ist eine über den Tag verteilte orale Supplementation von Vitamin C sinnvoll.

Über eine Infusion kann dieser Mechanismus umgangen werden. Intravenös gelangt Vitamin C direkt ins Blut und erreicht bis zu 20- bis 50-fach höhere Konzentrationen, die kurzzeitig eine deutlich stärkere antioxidative und immunaktive Wirkung entfalten können.


Wann ist eine Vitamin-C-Infusion sinnvoll?

Eine Vitamin-C-Infusion ist keine Lifestyle-Anwendung, sondern eine medizinisch gezielte Maßnahme, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:

👉 Therapeutisch sinnvoll bei:

  • Laborchemisch nachgewiesenem Mangel oder stark erniedrigten Zellspiegeln

  • Malabsorption oder Magen-Darm-Problemen, die orale Aufnahme behindern

  • Chronischer Infektanfälligkeit oder wiederkehrenden Entzündungen

  • Postoperativ oder in Rekonvaleszenzphasen zur Wundheilung und Regeneration

  • Chronischer Erschöpfung, oxidativem Stress, Nebennierenschwäche, Burnout

  • Allergieneigung oder Histaminintoleranz (Vitamin C baut Histamin ab)

  • Onkologischer Begleittherapie – zur Verbesserung von Energie, Schlaf und Appetit


Sicherheit und Kontraindikationen

Vor einer Infusion sollte grundsätzlich geprüft werden:

  • G6PDH-Mangel (Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel): Bei Betroffenen kann es unter Hochdosis-Vitamin C zu einer Hämolyse kommen.

  • Eingeschränkte Nierenfunktion oder Neigung zu Oxalatsteinen: Hier ist Vorsicht geboten, da Ascorbat zu Oxalat metabolisiert wird.

  • Begleitmedikation: Bestimmte Laborwerte (z. B. Blutzucker-Tests) können kurzfristig verfälscht sein.

Bei gesunden Nieren gilt Vitamin C jedoch als sehr gut verträglich. Nebenwirkungen wie leichtes Wärmegefühl, metallischer Geschmack oder Müdigkeit sind selten und meist vorübergehend.


Wie läuft eine Infusion ab?

In meiner Praxis verwende ich hochreine Vitamin-C-Lösungen u.a. der Firma Pascoe (Pascorbin). Je nach Bedarf und Verträglichkeit beträgt die Dosis meist 7,5 – 25 g pro Infusion über ca. 45–60 Minuten. Begleitend können andere Mikronährstoffe ergänzt werden (z. B. Magnesium, B-Vitamine, Aminosäuren), um den Zellstoffwechsel ganzheitlich zu unterstützen.

Viele Patientinnen berichten nach der Infusion von einem klareren Kopf, mehr Energie und besserer Stresstoleranz – ein Zeichen dafür, dass die Mitochondrien wieder besser arbeiten.


Fazit

Das GULO-Phänomen zeigt eindrucksvoll, wie sehr wir Menschen auf Vitamin C angewiesen sind – anders als fast alle Tiere, die es selbst bilden können. Eine regelmäßige Zufuhr über frische, vitaminreiche Lebensmittel ist deshalb unverzichtbar.

Und wer sein Immunsystem in der Erkältungszeit besonders unterstützen möchte, kann zusätzlich von Vitamin-C-Infusionen profitieren – als sinnvolle Ergänzung, nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.


Du wünschst dir Unterstützung bei gesundheitlichen Themen wie Erschöpfung, Immunsystem oder für mehr Energie und Balance, dann melde dich gerne bei mir – online oder direkt in meiner Praxis.


In einem kostenlosen Telefonat finden wir gemeinsam heraus, ob und wie ich dich unterstützen kann – ganz unverbindlich und persönlich.


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Der Herbst ist jedes Jahr eine Belastungsprobe für das Immunsystem. Weniger Sonnenlicht, kühlere Temperaturen und mehr Zeit in Innenräumen verändern den gesamten Stoffwechsel. Jetzt entscheidet sich, ob dein Körper stabil bleibt oder Infekte leichtes Spiel haben.


1. Warum wir im Herbst anfälliger werden

Ab Oktober sinkt die körpereigene Vitamin-D-Produktion, die Aktivität des Immunsystems wird träger, und durch weniger Bewegung nimmt die Sauerstoffversorgung ab. Gleichzeitig steigt der Verbrauch an Mikronährstoffen, weil der Körper vermehrt Stress ausgleichen muss.

Die Folge: viele Menschen starten biochemisch unvorbereitet in die kalte Jahreszeit. Müdigkeit, Infektanfälligkeit und Entzündungen sind die ersten Warnzeichen.


2. Häufige Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem

  • Zucker und Weißmehl hemmen Immunzellen messbar für mehrere Stunden.

  • Chronischer Stress erhöht Cortisol und blockiert die Abwehrleistung.

  • Bewegungsmangel verringert Sauerstoff im Gewebe und damit die Immunaktivität.

  • Nährstoffmangel betrifft besonders Vitamin D, Magnesium, Zink, Selen und Vitamin C.

Diese Faktoren summieren sich. Wer sie nicht ausgleicht, verliert schrittweise Regenerations- und Abwehrkraft.


3. Vitamin D – die Grundlage jeder Immunaktivität

Vitamin D steuert über 1.000 Gene, unter anderem die Bildung und Aktivität von Immunzellen. Ab Herbst reicht die Sonneneinstrahlung in Deutschland nicht mehr aus, um über die Haut ausreichend Vitamin D zu bilden.

Wichtig: Nur eine Blutmessung des 25-OH-Vitamin-D-Spiegels zeigt den tatsächlichen Status. Zielwert (funktionell): 40–60 ng/ml.

Vorgehensweise:

  1. Laborwert bestimmen.

  2. Bei Mangel gezielt auffüllen – individuell nach Gewicht und Ausgangswert.

  3. Nach 8–12 Wochen Kontrolle.

  4. Vitamin K2 (Menachinon-7) ergänzt die Wirkung und reguliert den Kalziumstoffwechsel.

Ein stabiler Vitamin-D-Spiegel reduziert nachweislich die Infektrate und unterstützt die Abwehr bei viralen Belastungen.


4. Magnesium – unterschätzt, aber entscheidend

Magnesium ist an über 300 enzymatischen Prozessen beteiligt. Für das Immunsystem ist es unverzichtbar, weil:

  • Magnesium reguliert die antivirale Abwehr. Niedrige Spiegel reduzieren die Bildung antiviraler Botenstoffe (Interferone).

  • Magnesium aktiviert Vitamin D. Ohne ausreichendes Magnesium kann Vitamin D nicht in seine aktive Form (Calcitriol) umgewandelt werden.

  • Magnesium ist zentral für die Energieproduktion (ATP). Jede Immunzelle benötigt Energie, um Erreger zu erkennen, zu bekämpfen und sich zu regenerieren.

  • Magnesiummangel erhöht Entzündungsneigung. Studien zeigen erhöhte CRP-Werte bei Magnesiummangel.

Empfehlung: Täglich 300–600 mg elementares Magnesium (z. B. als Citrat, Bisglycinat oder Malat) – abhängig von Ernährung, Stress und individuellen Bedürfnissen. Ein Mangel äußert sich oft durch Muskelverspannungen, Schlafstörungen oder Herzrhythmusstörungen.


5. Protein – Baustoff für Antikörper und Immunzellen

Das Immunsystem besteht aus Eiweiß. Ohne ausreichende Proteinzufuhr können keine Antikörper, Enzyme oder Zytokine gebildet werden.

Empfehlung: 2,0–2,5 g Protein pro kg Körpergewicht pro Tag (je nach Aktivität und Stoffwechsel).Besonders wichtig sind Glutamin, Arginin und Tryptophan – sie fördern Zellwachstum, Schleimhautschutz und Regeneration. Gute Quellen: Fisch, Eier, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Nüsse und hochwertiges Proteinpulver.


6. Weitere Mikronährstoffe mit Schlüsselfunktion

  • Zink: hemmt Virusvermehrung, unterstützt Schleimhautbarrieren.

  • Selen: aktiviert antioxidative Enzyme, wichtig für Immunbalance.

  • Vitamin C: stärkt Fresszellen und reduziert oxidativen Stress.

Diese Nährstoffe arbeiten synergistisch. Fehlt einer davon, sinkt die Effizienz des gesamten Immunsystems.


7. Lebensstilfaktoren, die du sofort beeinflussen kannst

  • Tägliche Bewegung an der frischen Luft (mind. 30 Minuten) verbessert Sauerstoffversorgung und Immunaktivität.

  • Regelmäßige Schlafzeiten unterstützen die nächtliche Zellregeneration.

  • Stressabbau über Atemübungen, Spaziergänge oder Pausen reduziert Cortisolspitzen.

  • Reduktion von Zucker, Alkohol und Fertigprodukten entlastet Leber und Immunsystem.


Fazit

Ein starkes Immunsystem entsteht nicht durch Zufall, sondern durch tägliche Gewohnheiten und gezielte Mikronährstoffversorgung. Die wichtigsten Punkte für den Herbst:

  1. Vitamin-D-Spiegel messen und auffüllen.

  2. Magnesium täglich zuführen.

  3. Eiweißzufuhr prüfen und optimieren.

  4. Zink, Selen und Vitamin C ergänzen.

  5. Bewegung, Schlaf und Licht konsequent einplanen.

So bleibt dein Immunsystem arbeitsfähig, deine Regeneration stabil und deine Energie auch in der dunklen Jahreszeit konstant.


Wenn du wissen möchtest, wie stabil dein Immunsystem aktuell arbeitet, empfehle ich eine präventive Laboranalyse. Sie zeigt, wo dein Körper Unterstützung braucht – und ermöglicht gezielte Maßnahmen, bevor Probleme entstehen.

Vereinbare jetzt einen Termin in meiner Praxis, um deinen Vitamin-D- und Nährstoffstatus präventiv überprüfen zu lassen.



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